Sonntag, 6. Oktober 2013

Firmung und andere Dilemma

Morgen ist  der große Tag - die Firmung von Jana. Meine Tochter ist schon ganz aufgeregt. Ein toller Tag wird es werden. Alles muss vorbereitet werden.... Die Bude muss strahlen, das Essen vorgekocht werden, die Kleidung rauslegen, den Tisch decken. Und morgen? Früh aufstehen, Braten in den Ofen,  duschen, fertigmachen, um 10  Uhr Kirche, also treffen um 9:40 Uhr, Dauer ca. 2 Stunden, Mittagessen fertig machen und gemütlich mit allen Lieben zusammen sitzen und essen. So lautete der Plan!

Nun kommt die reale Variante des Plans ! 
Samstag morgen um 9:00 Uhr ab ins Kosmetik-Studio, eigentlich hab ich frei. Die Lidstriche pigmentieren bei Kathi , Lippen bitte auch noch eben - " komm Mama, bitte bitte. Nur eben noch die Lippen "
12 Uhr, Naja, eigentlich sollte nun schon der Einkauf erledigt sein, aber ok.... bin nun fertig. Dann Besuch von meiner Mutter - Planänderung - mit ihr zusammen einkaufen und schwuppppps -  schon um 15 Uhr zu Hause. 
Dort erwartete mich aber nun ein wunderbar strahlendes Zuhause, Bäder geputzt, Staub gewischt, alles schon schön. Also fast wieder im Plan. Schnell noch lecker gegessen und weiter geht's.
17 Uhr , hatte ich schon erwähnt das ich sehr erkältet bin? Ich höre seit mindestens geschlagenen drei Stunden meine Couch rufen. Meine Augen brennen, ich hab irgendwie Fieber... Aber dafür gibt's jetzt echt keine Zeit. Kuchen backen, Buffettisch decken, Augen pflegen....
Mein Mann holt die Getränke, wischt noch schnell den Boden, die letzten Krümel wegsaugen und fertig -  Boxen gucken! Kann ja morgen nix mehr schief gehen.
Sonntag morgen 6:15 Uhr, meine Jana bringt mir einen Kaffee, lecker, schnell noch die Karten schreiben (wie immer auf den letzten Drücker), das Geschenk für meine Mutter einpacken, die hat heute Geburtstag. Duschen, Frühstück auf der Hand, anziehen, alle fertig? Punkt neun geht's echt los... Gottesdienst war nett und um halb zwölf sind wir wieder raus aus dem Gotteshaus. Nebenan ist ein kleiner Erntedankmarkt. Schnell noch mal da drüber gelaufen, macht zusammen eine Mettwurst, ein Glas Leberwurst und Kochmett und zwei Flaschen Apfelwein. 
Ab nach Hause, die Gäste kommen gleich... Der Braten macht eine gute Figur. Alles geht Hand in Hand, jaaa da sind wir ein eingespieltes Team, alles klappt reibungslos, alles läuft..... bis , ja bis es klingelt. Was soll ich sagen? Ok meine Mutter hatte es falsch verstanden, die Markklößchen machen wir also jetzt erst, aber das ist ja nun in nicht schlimm. Es wird voller, die Raucher gehen auf die Terrasse, treten noch eben in die Walnussschalen (wir haben vergessen draußen zu fegen), ab die Spur durch Wohnzimmer, Küche, Flur gelegt..... Kein Problem , dass wische ich eben weg. Es wird lauter, es scheppert und klirrt, naja die Bodenvase..... die stand auch echt ungünstig die letzten fünf Jahre. Ok, auch das eben schnell mit drei Leuten wegräumen, saugen etc. Bitte die Vorsuppe verteilen, sonst essen wir heute Abend erst... " kann ich mal einen Lappen haben, ich hab's verschüttet..." , atmen - jetzt hilft nur noch atmen.... tief einatmen und gaaaaanz langsam ausatmen. Es sieht zumindest, nachdem der Bratensut etwas ( aber nur wenig) über die Küchenzeile langsam runterlief, so aus als müsste dringend mal geputzt werden. Schnell mal einen Lappen aus dem Schrank geholt und - pitschhhhh ins Nasse gegriffen....... Ich weiß nicht was es nun genau war... Der ganze unterschrank steht unter Wasser. Nerven bewahren, ausräumen, putzen, Eimer drunter und ganz gelassen mit einem Lächeln weitermachen... Da kümmern wir uns morgen drum. Ja nun könnte man fast schon essen. Also in Kurzfassung... Innerhalb der ersten halben Stunde stand die Bude Kopf, die Laune war fast auf dem Nullpunkt und die Arbeit von gestern schien überflüssig gewesen zu sein. 
Das Essen war lecker, mein Mann hat beschlossen das nächste mal essen zu gehen (die nächsten Feste dieser Art heißen Hochzeit) und danach wurde es echt schön. Warum muss das immer so kompliziert sein?